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In ASEAN investieren?

Indonesien, Malaysia und die Philippinen haben 2013 gemäß den Angaben der Bank of America Merill Lynch mit Anstieg von ausländischen Direktinvestitionen (ADI) von 17 %, 19 % und 20,4 % im Vergleich zu ihren regionalen Nachbarn ihren Vorsprung gehalten. ASEANDerweil bezieht Singapur weiterhin den Löwenanteil der Gesamt-ADI in der Region, die im letzten Jahr um fünf Prozent auf einen Nettowert von insgesamt fast USD 64 Mrd.  gestiegen sind. Die Attraktivität des Stadtstaates für ausländische Investoren beruht nicht nur auf der oft übersehenen Rolle als Produktionsstandort, sondern auch der als Kanal, um ADI in andere Länder innerhalb der ASEAN Gemeinschaft zu transferieren.

Gemäß Angaben der Weltbank zeigte Vietnam 2013 im Jahresvergleich mit 6,36 % einen bescheideneren Anstieg der ADI. Analysten erwarten zukünftig allerdings einen Anstieg aufgrund Vietnams vollständiger Regelbefolgung der Wirtschaftsgemeinschaft der ASEAN bis zum Jahr 2015. Dadurch werden nahezu alle Zölle auf den Güterhandel zwischen Vietnam und den ASEAN-Mitgliedsstaaten abgeschafft sowie verschiedene quantitative Restriktionen und nicht tarifäre Handelshemmnisse aufgehoben. Status quo ist, dass 72 % des in Vietnam registriertem ADI an die Produktion gebunden sind.

Mehr zum Thema: Thematischer Überblick. Die ASEAN Wirtschaftsgemeinschaft

Die zehn Mitgliedsstaaten der ASEAN können auf verschiedene Weise kategorisiert werden: Geographisch ist der Block zwischen kontinentalen Staaten wie Myanmar, Thailand und Kambodscha und den Archipelen Indonesien und Philippinien gespalten; kulturell ist die Region Heimat der größten muslimischen Nation der Welt (Indonesien), Bollwerken des Buddhismus wie Thailand und Kambodscha sowie der römisch-katholischen Mehrheit auf den Philippinen; und unter ökonomischen Gesichtspunkten übertrifft das BIP Indonesiens das kombinierte der aufholenden Staaten Thailand und Malaysia und wiegt hundertmal schwerer als das von Laos. Es ist vor allem die zunehmende Integration der Region, die die Aufmerksamkeit von ausländischen Investoren auf sich zieht. Mit der sich schnell nähernden Wegmarke der wirtschaftlichen Integration im Jahr 2015 ist die Region im Begriff, in den kommenden Jahren große Zugewinne beim ADI zu verzeichnen.

In der Tat befinden sich die Investitionen in die ASEAN Staaten, mit ADI-Zuflüssen in Höhe von 128,4 Mrd. US$ im Jahr 2013 in die fünf größten Handelsnationen der Region (die „ASEAN-5“: Singapur, Malaysia, Indonesien, die Philippinen und Thailand), nach Angaben der Bank of America Merrill Lynch bereits auf Rekordniveau. Selbstverständlich muss jede Diskussion über die steigende Wettbewerbsfähigkeit der ASEAN auch den „Drachen“ in der asiatischen Großregion thematisieren: China. Mit Blick auf die Gesamtinvestitionen und jährlichen Wachstumsraten haben diese fünf Kraftzentren die Volksrepublik China 2013 überflügelt.
Historisch betrachtet ist Singapur der größte Empfänger von ADI in der Region, mit weitem Abstand gefolgt von den weiteren ASEAN-5 Mitgliedern und Vietnam. Der Stadtstaat ist weiterhin mit 45 Prozent der größte Ausgangspunkt von intra-regionalen ADI, während die Europäische Union (25 % der Gesamt-ADI), Japan (13 %) und die Vereinigten Staaten (11 %) die größten internationalen Anleger sind.

Mehr zum Thema: ASEAN Economic Community 2015. Freizügigkeit nur für einige Wenige?

Investitionen in die verschiedenen Sektoren sind je nach Zielland unterschiedlich gestaltet. Während in Malaysia, Thailand und Vietnam das produzierende Gewerbe der Hauptempfänger der Investitionen ist, liegt der Schwerpunkt in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften Singapur, Indonesien und den Philippinen auf dem Dienstleistungssektor.

Unter rechtlichen Gesichtspunkten ist das produzierende Gewerbe der am stärksten liberalisierte Sektor für ausländische Investments in die ASEAN, im Gegensatz zu strengeren Restriktionen für Dienstleistungsgeschäfte sowie das Kommunikations- und Transportgewerbe. Das East Asia Pacific Economic Update der Weltbank kommt zu dem Schluss, dass Thailand, die Philippinen und Malaysia zu den restriktivsten Ländern in Bezug auf ausländisches Anteilskapital gehören, während Kambodscha und Singapur nahezu einhundert Prozent an ausländischem Eigentumsrecht gestatten.

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Fabian Knopf, Sr. Associate, Co-Head of German Desk, Dezan Shira & Associates

Fabian.Knopf@dezshira.com

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